Niederösterreich ist Vorreiter beim Bodenschutz

"Der Boden ist eine wichtige Lebensgrundlage für uns alle. Unsere Lebensmittel werden hier produziert, zudem sind Äcker und Wiesen Lebensraum für Tiere und Pflanzen und bieten zahlreiche Schutzwirkungen wie Wasserrückhalt und -speicherung. Unsere Böden dienen dem Erhalt der Biodiversität und der Kohlenstoffspeicherung und sind nicht zuletzt Lebens- und Erholungsraum für den Menschen", so Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf über die Bedeutung des Bodens im Hinblick auf den Weltbodentag.

Jährlich werden rund 35 Hektar Bodenschutzanlagen neu angelegt und zusätzlich 5.000 Obstbäume ausgepflanzt. Dabei wird besonders auf regionale Pflanzen und alte heimische Sorten geachtet. Niederösterreich setzt auch Akzente bei der Grundlagenforschung zum Bodenschutz: Neuestes Produkt ist die NÖ Bodenkarte, die erstmals landesweit die Vielfalt der "blau-gelben" Böden anschaulich zeigt. "Aktive Flächenpolitik ist aber nicht nur aus ökologischen Gründen von Bedeutung. Die wachsende Zersiedelung in vielen Gemeinden führt auch zu stark wachsenden Kosten. Kompakte Siedlungsstrukturen sind im Gegensatz dazu für das Gemeindebudget eine große Entlastung", so Pernkopf. Zum nachhaltigen Umgang mit der Ressource "Boden" gehört daher auch die sparsame Nutzung im Zuge der Siedlungsentwicklung, werden doch täglich rund 20 Hektar Boden versiegelt. Land und Gemeinden sind gemeinsam aufgerufen, das NÖ Raumordnungsgesetz gibt hier strenge Richtlinien vor. So helfen etwa verdichteter Wohnbau sowie Baulückenschlüsse und die Konzentration von Flächen für Gewerbe und Industrie in den Gemeinden, wertvollen Boden zu sichern.

Wichtig Bevölkerung einzubinden

Partner sind unter anderem die 70 niederösterreichischen Bodenbündnisgemeinden und die Initiative "Naturland Niederösterreich" der Energie- und Umweltagentur NÖ, die auf Bewusstseinsbildung und entsprechende Beratung zur Unterstützung der Gemeinden setzen. "Es ist wichtig, die Bevölkerung einzubinden. Möglichkeiten, einfach und unkompliziert einen Beitrag zu leisten, gibt es viele", so Mag. Maria Lackner, Leiterin der Initiative "Naturland Niederösterreich".

Auch international aktiv

Auch auf internationaler Ebene ist NÖ mit drei grenzüberschreitenden EU-Projekten mit den Nachbarländern Tschechien, Slowakei und Ungarn aktiv, in denen die Rolle des Bodens als Wasserspeicher, als Puffer gegen Hochwasser und als Träger unserer gemeinsamen Geschichte bearbeitet wird.