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Land NÖ nimmt sich verstärkt der betrieblichen Gesundheitsförderung an

In St. Pölten informierte Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka im Rahmen einer Pressekonferenz über das Thema "Gesund und fit am Arbeitsplatz - Eine Investition in die Zukunft" und gab bekannt, dass das Land Niederösterreich bzw. die Aktion "tut gut" sich dieses Themas in Zukunft verstärkt annehmen werde.

"Wir starten jetzt eine Sensibilisierungskampagne und ab Herbst wird es in sieben mittelgroßen niederösterreichischen Gemeinden mit mindestens 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Pilotprojekt zur betrieblichen Gesundheitsförderung geben. Diese Gemeinden werden über einen längeren Zeitraum begleitet, es braucht ein durchgängiges Programm und Nachhaltigkeit", erklärte Sobotka.

Zahlen sind alarmierend

Zum Hintergrund dieses Engagements präsentierte Sobotka einige Zahlen und Fakten: So seien beispielsweise im Jahr 2012 Männer und Frauen im Durchschnitt mit 52,5 Jahren in eine krankheitsbedingte Frühpension gegangen, 1970 habe das diesbezügliche Alter noch bei 56,6 Jahren gelegen. "Wenn man diese vier Jahrzehnte betrachtet, sieht man, dass die Menschen alle zehn Jahre um ein Jahr früher in Frühpension gehen", erläuterte Sobotka. 1970 waren noch Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates die Hauptursachen für den Gang in die krankheitsbedingte Frühpension, heuer stehen hier die psychischen Erkrankungen an erster Stelle, danach kommen die Herz- und Kreislauferkrankungen. "Hier müssen wir dringend etwas unternehmen, psychische Erkrankungen verursachen auch immense volkswirtschaftliche Kosten", so Sobotka. So würden etwa die psychisch erkrankten Personen, die in die Invaliditätspension gehen, jährlich 2,8 Milliarden Euro Kosten verursachen. Weiters führte der Landeshauptmann-Stellvertreter aus, dass hierzulande 41 Prozent der 55- bis 64-Jährigen noch im Beruf stünden, in der Schweiz dagegen 68 Prozent. "Diese Zahlen sollten uns ein Alarmsignal geben", so Sobotka.

Gesundheitsförderung bringt Vorteile

Zu den Vorteilen der betrieblichen Gesundheitsförderung meinte der Landeshauptmann-Stellvertreter, dass ein in diese Vorsorge investierter Euro 2,5 Euro an Folgekosten spare. Gleichzeitig würden die Krankenstandskosten um 25 Prozent sinken. Zudem würde sich die Zufriedenheit der Beschäftigten erhöhen, die Arbeitsbelastung könne verringert und die Flexibilität erhöht werden.

HYPO NÖ als Beispiel

Als Beispiel für ein heimisches Unternehmen, das betriebliche Gesundheitsförderung bereits lebt und umsetzt, wurde die HYPO NÖ genannt. Wie die Leiterin der Personalabteilung der HYPO NÖ, Mag. Barbara Baumgartner, im Rahmen der Pressekonferenz ausführte, habe man beispielsweise beim Bau der neuen Zentrale in St. Pölten auf Faktoren wie etwa Licht, Kommunikationsmöglichkeiten, oder auch auf Schadstofffreiheit in den Büros geachtet. Weiters gebe es entsprechende Seminare, eine Kooperation mit Ärzten und Therapeuten, ein Wiedereingliederungsmanagement, regelmäßige Vorsorge- und sportmedizinische Untersuchungen, Vergünstigungen für Fitnesscenter, oder auch "gesunde" Speisen im den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung stehenden Restaurant.

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